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Fleischmann Re 4/4 II mit ZIMO-Sound - Oktober 2016

 

Die Soundlok Re 4/4'' TEE der SBB (Fleischmann Art. 734071) kann durch Anpassungen in der Decoder-Konfiguration um einige praxisnahe Funktionalitäten erweitert werden. Der Sounddecoder ist ein ZIMO MX648 (CV8 ist 145). Es ist empfohlen, einen Blick in das aktuelle Handbuch des Decoders zu werfen, um die hier beschriebenen Einstellungen besser bewerten zu können und Details dazu nachzulesen. Auch die der Lok beiliegenden gedruckten Hersteller-Informationen sind nützlich. Die hier vorgestellten konkreten Vorschläge sollen leicht nachvollziehbar sein, sind auch als Anregung für eigene Versuche zu verstehen.

Eigenschaften des Modells
Einige bauliche Eigenschaften sind für das Konfigurieren per CV relevant. Die hier genannten sind für die Verständlichkeit der Beispiele wichtig. Die Angaben sind ggf. auch für die Übertragbarkeit auf andere Soundmodelle von Fleischmann zu berücksichtigen.

  • In CV29 ist das Richtungsbit #0 gesetzt, die Lok fährt also laut Decoder in "umgekehrter Richtung"
  • Die roten LED für das Schlusslicht hängen an den richtungsabhängigen Decoderausgängen LV, LR (wo man eher das weiße Spitzenlicht vermutet) 
  • Das weiße Spitzenlicht vorne hängt am Funktionsausgang FA1, weiß hinten an FA2

Vorschläge zur Optimierung und Änderung der Konfiguration

  1. Allgemeine Fahreigenschaften
    CV2   =     8   (statt 12)   geringerer Anfahrruck, aber Anfahren noch ohne zu stottern
    CV3   =   16   (statt 8)     langsamer beschleunigen
    CV4   =   24   (statt 8)     deutlich langsamer abbremsen
    CV5   = 170   (statt 255) deutlich geringere Höchstgeschwindigkeit
    CV29 =   35   (statt 47)   lange Adresse (32), 28 FS (2), Richtung (1), kein Analog (4), kein RailCom (8)
  2. Licht dimmen
    Wem das Spitzenlicht zu hell erscheint, kann die (alle) Ausgänge dimmen.
    CV60 = 180   (statt 0 bzw. 255)  Alle Lichter etwas dunkler
  3. "Licht aus hinten" auf F6 statt F16
    Die Schweizer Re 4/4'' sieht man vor Güter- und Personenzügen, sie fährt in Traktion und ist für den Wendezugbetrieb zugelassen. Besonders für diesen Einsatz aber auch als Zuglok ist es sinnvoll, die jeweils zum Zug zeigenden weißen bzw. roten Lichter abzuschalten. 
    Die Funktionalität "Fahrverzögerung aus" auf F6 benötige ich nicht. Andererseits ist die F16 bei der MS2 nicht abrufbar, daher soll "Licht aus hinten" durch F6 statt F16 aktiviert werden.
    CV156 =   0   (statt 6)    F6 für den neuen Zweck freigeben
    CV107 = 70   (statt 80)  "Licht aus hinten" von F16 (64+16=80) nach F6 (64+6=70) legen
  4. Rangierlicht für Rangiergang (F9)
    Mit dem Rangiergang soll gleichzeitig auch das (deutsche) Rangierlicht, also drei weiße Lichter auf beiden Seiten (Doppel-A), aktiviert werden. Da dies über das sogenannte Mapping von Funktionen geschieht, ist wichtig zu wissen, welche Mapping-Variante beim Decoder aktiv ist.
    CV61 auslesen, erwarteter Wert: 97  (nur dann gilt die folgende Einstellung)
    CV43 = 12   (statt 0)  Ausgänge FA1 (4), FA2 (8) mit F9 aktivieren
    Andere Lichtfunktionen wie zum Beispiel "Licht ein" oder "Licht aus hinten" sind auch im Rangiergang aktiv und können daher das Doppel-A beeinflussen.
  5. Alternative Lichtsteuerung: weiß und rot getrennt
    Statt das rote Schlusslicht immer zusammen mit dem weißen Spitzenlicht einzuschalten und dann ggf. das Licht an einem Führerstand abzuschalten, kann alternativ das Schlusslicht auch getrennt vom Spitzenlicht geschaltet werden. Die F6 übernimmt das Schalten vom Schlusslicht. Auch hierbei wird wie bei 4. mit dem Mapping gearbeitet und es wird daher CV61=97 vorausgesetzt.
    CV33   = 4   (statt 5)   kein Schlusslicht hinten bei F0, "Licht ein" vorwärts
    CV34   = 8   (statt 10) kein Schlusslicht vorne bei rückwärts
    CV108 = 0   (statt 47) F15 für andere Zwecke freigeben ("Licht aus vorne" wird nicht mehr gebraucht)
    CV107 = 0   (statt 80) F16 für andere Zwecke freigeben (bei MS2 nicht wichtig)
    CV156 = 0   (statt 6)   F6 für den neuen Zweck freigeben (siehe auch 3.)
    CV40   = 2   (statt 0)   F6 schaltet rotes Schlusslicht hinten

    Variante: "Rot vorne" statt hinten auf F6
    Das Rotlicht vorne ist in obiger Konfiguration wegen voll belegter F-Tasten nicht verfügbar. Wer daher lieber das vordere Schlusslicht mit F6 schalten will, nimmt Wert 1 statt 2. Praktisch wäre hier das Ändern des Wertes während dem Betrieb über POM. Bei Mapping-CV ist POM bei diesem Decoder aber leider unwirksam.
    CV40 = 1   (statt 0)   F6 schaltet rotes Schlusslicht vorne
    CV40 = 3   (statt 0)   F6 schaltet rotes Schlusslicht vorne + hinten (falls Bedarf danach besteht)

    Variante: "Rot vorne" auf F4
    Mit dem vom Hersteller gewählten Mapping kann eine Lichtfunktion den Tasten F1 bis F12 zugewiesen werden. Diese sind bei der Re 4/4 mit Ausnahme von F6 und F9 alle mit Sounds belegt. Das Mappen im Soundprojekt ist aber bei ZIMO nicht trivial und wird daher hier nicht in Betracht gezogen.
    Auf der F4 liegt das Kupplungsgeräusch. Es wird auch beim Gedrückthalten der Funktionstaste nur einmal gespielt und bleibt dann stumm. Diese Eigenschaft nutzen wir um mit F4 auch das Schlusslicht zu schalten. Wir stellen an unserer Digital-Zentrale die Taste F4 von Impuls- (Taster) auf Dauer- (Schalter) Betrieb. Damit wird dann also mit dem Einschalten des Schlusslichts auch gleichzeitig gekuppelt und beim Kuppeln ist das Schlusslicht immer an. Dies ist aber im Betriebsablauf kein Nachteil.
    CV38 = 1   (statt 0)   F4 schaltet rotes Schlusslicht vorne (und spielt das Kupplungsgeräusch)

    Anmerkung: rotes Schlusslicht und weißes Spitzenlicht leuchten bei diesem Modell aus demselben "Loch". Wird zum brennenden weißen dazu noch das rote Licht geschaltet, ist im Ergebnis das weiße Licht im Farbton lediglich ein klein wenig wärmer. Es spielt also bei weißem Licht praktisch keine Rolle, ob das Rote gleichzeitig an oder aus ist. Diese Eigenschaft kann man sich bei eigenen Überlegungen zur Lichtsteuerung ggf. zu Nutze machen.
     
  6. Länger Bremsen 
    Wegen dem erhöhten Wert in CV4 hält die Lok nun deutlich langsamer an. Das Geräusch zum Bremsenquietschen kann daher auch etwas in die Länge gezogen werden.
    CV287 = 90   (statt 80)   Bremsgeräusch länger spielen
  7. Nerviges Zusatzgeräusch "Kompressor" leiser stellen
    CV526 = 16   (statt 32)  Kompressor-Geräusch, manuell über F5 abrufbar, deutlich leiser stellen
    CV745 = 16   (statt 32)  Kompressor als Zufallsgeräusch deutlich leiser stellen
    Alternativ kann man die CV526 auch auf "laut" belassen, wenn man den Kompressor manuell mit lautem Geräusch abrufen will.
    CV266 = 80  Gesamtlautstärke (falls nach persönlichem Empfinden zu laut oder zu leise)
  8. Leerlauf-Sound während der Fahrt, das sogenannte Coasting, ermöglichen
    Das Motorengeräusch bei Soundloks ist abhängig von der Geschwindigkeit. Eine schnelle Fahrt muss nun aber beim Vorbild bei Diesel- und E-Lok nicht notwendigerweise auch einen hochgedrehten Motor bedeuten. Dieser kann sich auch im Leerlauf befinden, wenn der Zug gerade rollt. 
    Über die Funktionstaste F15 soll die Lok während der Fahrt manuell in den Leerlauf gebracht werden.
    CV374 = 15   (statt 17)  F15 statt F17, die MS2 hat nur 16 F-Tasten
    CV375 =   0   (statt 1)   "Lüfter aus" während der Fahrt. Das Fahrgeräusch ändert sich deutlich 

Sie haben ein anderes Sound-Modell von Fleischmann?

Auch wenn diese Anpassungen sich auf die genannte Soundlok beziehen, bestehen zu anderen Modellen mit Sound aus dem Hause Fleischmann große Ähnlichkeiten und oft sogar exakte Übereinstimmung. Die Beispiele sind daher in der Regel uneingeschränkt auf andere Modelle übertragbar.